Der Lhasa Apso kommt ursprünglich vom Hochplateau der Himalayaberge. In Höhen zwischen 3.500 und 5.000 Meter lebte er, historischen Berichten zufolge, Jahrhunderte vor Chr., in den tibetischen Klöstern, Häusern und Landsitzen der adligen Familien.
Er allein ist der echte tibetische Löwenhund, der als "Löwe Buddhas" in der Kunst stilisiert wurde. Nach einer tibetischen Sage kam der Lhasa Apso auf den Flügeln einer Tiergöttin ins Land: Vor langer Zeit lebte eine weißköpfige Tiergottheit namens "Sako", die gleitend fliegen konnte. Sie hatte ihr Nest im hohen Fels. Jedes Jahr wurde von ihr ein Junges mit Flügeln und eines ohne Flügel geboren. Das Junge ohne Flügel war ein kleiner Apso und wurde von der Mutter im Nest gefüttert. Das geflügelte Junge konnte sich selbst Nahrung suchen. Nachdem ihre ersten Apsos aus dem Nest fielen, nahm die Mutter eines Tages ein kräftiges Junges auf den Rücken und flog hinab ins Tal. So kamen die Apsos nach Tibet.

Die Tibeter bezeichnen ihre geliebten Apsos als "little people", kleine Menschen, und es wird erzählt, dass Nonnen und Mönche, die es mit ihrem Enthaltsamkeitsgelübde nicht so genau nahmen, in ihrem nächsten Leben als Lhasa Apso reinkarniert (wiedergeboren) wurden, weshalb die Hunde auch als heilig verehrt und als Glücksbringer angesehen wurden. Die privilegierte Stellung, das enge Zusammenleben mit den tibetischen Menschen, haben sein Wesen geprägt.
Durch die Abgeschiedenheit des Landes war der Lhasa Apso bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in unserer westlichen Welt nicht bekannt. Erst als der Dalai Lama ein paar kleine Hunde als Glücksbringer verschenkte, gelangten 1928 die ersten Lhasas nach Europa und Amerika. Von da aus entstand der Grundstock einer kleinen planmäßigen Zucht.

Nach Deutschland kamen die ersten Lhasa Apsos erst im Jahr 1966.

Quelle: Iris Kamp - Rasseportrait Lhasa Apso "Der Hund"