Der Lhasa Apso hat eine handliche Größe zwischen 24 und 28 cm Widerristhöhe. Dabei beträgt sein Gewicht, je Typ, zwischen fünf und neun Kilogramm. Das bedeutet, dass er als Kleinhund bequem überall hin in Begleitung des Menschen mitgenommen werden kann. Er passt in jede Dusche zum Reinigen, und er passt auch gut in "Herrchens" Lieblingssessel!
Sein Körper ist sehr gut entwickelt, athletisch und robust.
Keineswegs sollte er als Schoßhund auf dem Sofa verhätschelt werden, denn er genießt ausgedehnte Spaziergänge, Wanderungen und ein abwechslungsreiches Treiben. Der Lhasa Apso ist sehr beweglich, wendig und schnell. Er springt gern, sicher und verhältnismäßig hoch.

Die Spaziergänge mit dem Lhasa Apso verlaufen eher ruhig und immer an der Seite seines Menschen, auch ohne Leine. Da er keinen ausgeprägten Jagdinstinkt besitzt, ist er kein wilder Fährtensucher. Wie jeder Hund, liebt er Spaziergänge durch Wald und Feld, aber genauso begnügt er sich auch mit einem kleinen Rundgang durch den Stadtpark. Hauptsache, er darf mit seinem Menschen zusammen sein.

Im Haus ist der Lhasa Apso stets ruhig und angepasst. Er fällt nie zur Last und hat ein ausgeprägtes Gespür für Situationen. Er ist sehr stolz und eigenwillig, intelligent und selbstbewusst. Oftmals scheint er über den Banalitäten des Lebens zu stehen. Der Lhasa Apso ist von Natur aus sehr skeptisch und misstrauisch gegenüber Fremden und verschenkt seine Gunst nicht an jeden. Wen er nicht mag, den ignorierter einfach. Wer seine Freundschaft will, der muss sie sich erst mal verdienen, und mit Gewalt ist bei ihm gar nichts zu erreichen. Er ist ein unabhängiger Charakter und kennt keine Unterwürfigkeit.
Mit einem Lhasa Apso lebt es sich überaus angenehm. Er passt sich gerne an und ist am liebsten immer ganz nah dabei. Er will Freund seines Besitzers sein, ein vollwertiges Familienmitglied. Er eignet sich sehr gut als Familienhund, wird sich jedoch häufig einer Person besonders zugetan fühlen. Und er macht auch alles mit, was für einen Hund seiner Größe angebracht ist.

Mit liebevoller Konsequenz läßt sich dieser sehr intelligente kleine Freund gut erziehen. Jedoch lernt der Lhasa Apso nie aus Unterwürfigkeit, sondern aus der Liebe zu seinem Menschen. Der Lhasa, geprägt durch die Jahrhunderte lange Eigenständigkeit und Selbständigkeit im Zusammenleben mit den Tibetern in seiner rauhen Heimat, ist sehr stolz und fast schon anmaßend in seinem Auftreten.

Der Lhasa wurde in Tibet stets als Hüter für Haus und Hof gezüchtet. Er sollte anmelden, wenn sich Fremde Häusern und Klöstern näherten. Somit zählen Wachsamkeit und stete Aufmerksamkeit zu seinen Charaktereigenschaften, und er ist bis heute ein kleiner Wächter für Haus und Garten.

Er lässt sich gerne auf kleinen Erhöhungen und Aussichtspunkten nieder, um die Umgebung besser beobachten zu können. Wenn sich dann ein Besucher dem Haus nähert, wird er es durch ein kurzes Bellen anmelden. Trotzdem ist der Lhasa kein Kläffer. Im Gegenteil: Grundsätzlich ist er ein sehr ruhiger Vertreter seiner Gattung, der ein besonderes Gefühl hat, wenn es notwendig ist, sich diskret im Hintergrund zu halten.

Liebhaber sagen dem Lhasa Apso eine aristokratische und mystische Ausstrahlung nach, der man sich nur schwer entziehen kann.
Was der Mensch aus seinem Lhasa Apso macht, liegt in seiner Hand. Doch genauso wichtig ist es, dass der Hund von einem verantwortungsvollen Züchter kommt, wo er mit Liebe und Verstand, in der Familie integriert, geprägt wurde.

Seine Persönlichkeit und sein Äußeres machen wohl jeden Lhasa Apso zu einer einmaligen Ausgabe der Rasse und man wird kaum zwei Hunde finden, die sich völlig gleichen. Wer das "gewisse Etwas" dieser kleinen, uralten und kostbaren tibetischen Hunderasse zu schätzen weiß, wird mit einem Lhasa Apso als Familienhund sicher sehr glücklich werden.
Herrlich ist auch große Farbvielfalt des Lhasa Apso. Es gibt alle Schattierungen von gold, grau, zobelfarben, rot, zweifarbig, schwarz und weiß. Besonders geschätzt werden schwarze Spitzen (Tips) an den Ohren, Bart und Rute.
Ein Lhasa Apso kann ständig seine Farbe wechseln, und selten wird er im Alter dieselbe Farbe wie in seiner Jugend haben.

Quelle: Iris Kamp - Rasseportrait Lhasa Apso "Der Hund"